Die Sektion Rätia des Schweizer Alpenclubs wurde 1864 gegründet. Mit rund 2500 Mitgliedern ist sie heute einer der grössten Sportvereine im Kanton Graubünden. Der SAC hat sich vom Forschen und Vermessen zur Bergsportorganisation gewandelt. In der Sektion Rätia zeigt sich die Vielseitigkeit der Aktivitäten. Neben einem breiten Bergsportangebot für alle Altersklassen hat die Sektion ein starkes Rett
ungswesen und betreibt sechs Hütten. April 1863 in Olten. Bereits im gleichen Jahr schlossen sich einige Männer zu einer inoffiziellen Sektion mit dem Namen Rätia zusammen. Die offizielle Geburtsstunde der Sektion war der 4. Januar 1864. Im «Roten Löwen» in Chur fand die «Constituierung der graubündnerischen Mitglieder des Schweizerischen Alpenklubs als Section Rhätia» statt. Ihr erster Präsident wurde Johann Coaz (1822–1918), Oberforstinspektor der Kantone Graubünden und St. Gallen. Als Bergsteiger und Vermesser unternahm er 21 Erstbesteigungen in den Alpen. Dazu gehörten 1846 der Piz Kesch und Piz Lischana sowie 1850 der Piz Bernina. Die Mitglieder des neuen Clubs förderten nicht nur das Bergsteigen, sondern erforschten auch den schweizerischen Alpenraum. So findet sich im ersten Jahrbuch eine bunte Mischung von Aufsätzen. Geschrieben wurde über Erstbesteigungen, Routen zum Gipfel, die topografische Vermessung, die Physiologie des Murmeltiers und sogar über den nationalen Gesang bei den Alpenbewohnern.
1865 wurde die Silvretta als offizielles Exkursionsgebiet des SAC festgelegt. Um den Vereinsmitgliedern die Begehung und Erforschung dieses Gebiets zu erleichtern, wurde beschlossen, dort eine Hütte zu errichten. Die Silvrettahütte ist die drittälteste Hütte des SAC und somit eine der ältesten Alpenclubhütten der Ostalpen. Sie ging 1910 in den Besitz der Sektion St. Gallen des SAC über. Auch heute ermöglicht der SAC Rätia mit seinen sechs Hütten spannende Bergerlebnisse. Das Gründungsmitglied Johann Coaz bestieg 1850 als erster den Piz Bernina. Im Auftrag des Eidgenössisch Topographischen Bureaus sollte er den Gipfel vermessen. In seinen Fussstapfen folgen weitere Rätianerinnen und Rätianer mit alpinistischen Leistungen auf der ganzen Welt. Noppa Joos gehörte zu den erfolgreichsten Höhenbergsteigern der Schweiz und ist leider im Juli 2016 in seinen geliebten Bündnerbergen in Ausübung seines geliebten Berufes als Bergführer tödlich verunfallt. Noppa hat 13 von 14 Achttausender erfolgreich bestiegen. Mit der Erstbegehung des direkten Nordpfeilers am Shivling im Himalaya gelang Iwan Wolf und Thomas Huber eine aussergewöhnliche Leistung im extremen Bergsport. Dafür wurden sie im Jahre 2000 mit dem Piolet d’Or ausgezeichnet. Die wohl bedeutendste Auszeichnung im Bergsport. Starke Leistungen zeigten die JO-ler des SAC Rätia mit Iva Hartmann und Roman Felix in den 90er Jahre. Sie wurden bei den Junioren Weltmeister im Sportklettern.