Unternehmensgeschichte
Im Frühjahr 1954 reist die erste Gruppe mit dem „Reisedienst Studiosus“ per Bus von München "durch die Schluchten des Balkans" nach Griechenland. Firmengründer Werner Kubsch fungiert damals als sein erster Reiseleiter und kann im ersten Geschäftsjahr 500 Gäste - zunächst fast ausschließlich Studenten - begrüßen. Auf Reisen nach Griechenland und Italien folgen 1956 Studienre
isen nach Ägypten und in den Sudan. Das Angebot wird nun von Jahr zu Jahr umfassender: Yachtreisen durch die Ägäis, um Sizilien und Sardinien. Auch Albanien, Marokko, Kleinasien und Skandinavien kommen ins Programm. Gleichzeitig beginnt Studiosus damit, Kunst- und Skireisen für Studenten in München und in den Alpen zu organisieren.
1962 starten die ersten Städtereisen nach Moskau, St. Erste Fernreisen führen 1963 nach Indien sowie 1967 in die USA. Ende der 60er-Jahre reisen rund ein Fünftel aller deutschen Studienreisenden mit Studiosus. Ein eigener Studiosus-Katalog, der Anfang der 60er-Jahre erstmals erscheint, erreicht jetzt eine Auflage von 120.000 Stück. Studiosus differenziert sein Angebot weiter: Ab 1970 werden maßgeschneiderte Reisen für Sondergruppen ins Ausland angeboten. Städtereisen werden in einem eigenen Prospekt zusammengefasst, das Incoming Department stellt 1974 einen englischsprachigen Katalog für den US-Markt vor. 1977 finden Sprachreisen und 1979 WanderStudienreisen Eingang in das Angebot. 1978 wird erstmalig die 10.000-Gäste-Marke übertroffen. Die Kunden sind jetzt nicht mehr nur Studenten, sondern Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die sich für fremde Kulturen interessieren. Das Breward Community College in Cocoa Beach/Florida verleiht Werner Kubsch 1978 für seine Verdienste um die völkerverbindende Wirkung des Reisens die Ehrendoktorwürde. Für seine Verdienste um die Region Friaul nach dem Erdbeben 1976 wird er 1980 zum Cavaliere della Repubblica ernannt. 1983 erhält er das Bundesverdienstkreuz am Bande. Im gleichen Jahr tritt sein Sohn Peter-Mario Kubsch in das Unternehmen ein. 1985 überschreitet der Umsatz von Studiosus erstmals die 100-Millionen-DM-Grenze. Nach dem Mauerfall im November 1989 bietet Studiosus Reisen für Bürger der DDR an - später folgen spezielle Angebote für Bürger der neuen Bundesländer in eigenen Katalogen. Auf Betreiben von Peter-Mario Kubsch richtet sich Studiosus verstärkt in Richtung nachhaltiges Reisen aus. 1990 wird ein "Innerbetrieblicher Umweltausschuss" eingerichtet. April 1992 verstirbt Firmengründer Werner Kubsch und Peter-Mario Kubsch übernimmt die Geschäftsführung des Familienunternehmens. Das Studienreise-Angebot wird mit der Einführung von PreisWert-Studienreisen und ServicePlus-Studienreisen weiter differenziert. 1995 geht Young Line Travel und 1998 Studiosus me & more, Urlaub für Singles und Alleinreisende, an den Start. In dieser Zeit wird die nachhaltige Ausrichtung weiter vorangetrieben: 1995 wird ein Umweltausschuss und ein Ausschuss für sozial verantwortlicheres Reisen eingerichtet. 1996 wird das Rail & Fly-Ticket in den Reisepreis eingeschlossen und 1998 führt Studiosus als erster europäischer Veranstalter ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem ein, das nach EMAS validiert und nach DIN EN ISO 14001 zertifiziert wird.
1998 übernimmt Studiosus den Mitbewerber DuMont-Klingenstein und 66 Prozent der Anteile des Fernreisespezialisten Marco Polo Reisen. 1999 kann sich Studiosus erstmals über mehr als 100.000 Gäste freuen. Im Jahr 2000 erreicht Studiosus sein bisheriges Gästehoch mit rund 108.000 Teilnehmern. Das Unternehmen übernimmt 2001 die Marco Polo Reisen GmbH vollständig. Nach den Terroranschlägen in den USA im September 2001 ändert sich die politische Weltlage schlagartig. Die Gästezahlen, insbesondere in arabischen Ländern, gehen deutlich zurück. Studiosus reagiert auf die neue Situation mit der Einführung eines umfangreichen Sicherheitsmanagementsystems und beruft einen eigenen Sicherheitsmanager. 2005 wird unter dem Eindruck des verheerenden Tsunamis in Südostasien an Weihnachten 2004 die Studiosus Foundation e.V. Mit dem Marken-Relaunch von Marco Polo und der Einführung des Eventreisen-Katalogs kultimer setzt Studiosus 2005 erfolgreich neue Impulse für sein Angebot. 2007 bietet Studiosus seinen Gästen erstmals die Möglichkeit, die Treibhausgas-Emissionen ihrer Flüge über ein von der Studiosus Foundation gefördertes Projekt in Indien zu kompensieren. 2010 erhält Studiosus den Deutschen Nachhaltigkeitspreis verliehen, führt mit Extratouren ein echtes Novum auf dem Studienreisemarkt ein und zählt wieder mehr als 100.000 Gäste. Im Bereich "Nachhaltiges Reisen" geht Studiosus weiter voran und stellt ab 2011 seine gesamte Katalogproduktion sowie sämtliche Bus-, Bahn- und Schiffsfahrten auf seinen Reisen weltweit klimaneutral. Mit dem Katalog Studiosus smart & small, der auf kleine Gruppen, charmante Hotels und die perfekte Balance zwischen Freizeit und Erlebnis setzt, gelingt 2015 die bislang erfolgreichste Produkteinführung in der Geschichte des Unternehmens. 2017 führt Studiosus mit dem persönlichen Katalog, der die Vorteile eines gedruckten Katalogs mit der Aktualität des Internets verbindet, eine Weltneuheit auf dem Markt ein. 2018 erreicht der Studiosus-Umsatz mit über 281 Millionen Euro seinen bisherigen Höchststand, der auch im nachfolgenden Jahr auf hohem Niveau gehalten wird. Die gestiegene Nachfrage nach Urlaubsklassikern in Europa und das erneute Interesse an Begegnungen mit der islamischen Kultur leisten hierfür einen wichtigen Beitrag. Die Corona-Krise 2020 trifft den Tourismus ungleich härter als andere Branchen. Im Zuge der weltweiten Reisewarnung holt Studiosus ab Mitte März 2000 Gäste aus mehr als 35 Ländern weltweit zurück - ein Unterfangen, das ohne jede staatliche Unterstützung erfolgreich gelingt. Studiosus verliert auch in dieser herausfordernden Situation Zukunftsthemen nicht aus dem Blick. Bei allen Reisen weltweit kompensiert die Unternehmensgruppe zukünftig nicht nur die Treibhausgas-Emissionen der erdgebundenen Beförderung, sondern auch die sämtlicher Flüge und Übernachtungen inklusive der Verpflegung und bietet somit ab 2021 umfassend klimaneutrale Reisen an. Finanziert werden im Gegenzug Klimaschutzprojekte, die zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Damit setzt Studiosus erneut ein Ausrufezeichen beim Klimaschutz und hofft, der Branche zum internationalen Restart einen Impuls beim nachhaltigen Reisen zu geben.