01/06/2025
Liebe Gäste, welch wahre Worte! Durch Ihre Spende konnten wir die Aktion Brücke e.V. unterstützen 🙏 Auch in der Saison 2025/2026 hängt die Spendenbox für die Aktion Brücke e.V. wieder im Treppenhaus. Am Ende der Saison verdoppeln wir den von Ihnen gespendeten Betrag 💰 Gerne können Sie auch direkt Spenden oder Fördermitglied werden! https://aktion-bruecke.de/unterstuetzung/
Für Obdachlose gibt es viele Worte:
Obdachlos, wohnungslos, auf der Straße, ohne festen Wohnsitz, Bettler, gestrandet, im Freien lebend, schutzlos, Penner oder Vagabund.
Die Liste ist lang. Sprache ist mächtig. Und wie wir über Menschen sprechen, sagt oft mehr über uns aus als über sie.
In Gesprächen mit unseren Gästen hören wir viele dieser Begriffe. Manche sind sachlich, andere abwertend, einige versuchen zu beschönigen. Aber egal, welches Wort verwendet wird: Dahinter steht immer ein Mensch mit einer Geschichte. Jemand, der aus unterschiedlichsten Gründen keinen Platz mehr hat in den üblichen vier Wänden. Sei es durch Jobverlust, Krankheit, Trennung oder einfach Pech.
Wir merken immer wieder, wie wichtig es ist, auf die Sprache zu achten. Nicht, weil es um politische Korrektheit geht, sondern weil Sprache Haltung ausdrückt. Wer sagt „Er ist halt ein Penner“, grenzt ab. Wer sagt „Er lebt derzeit auf der Straße“, beschreibt eine Situation und lässt Raum für Veränderung.
In unserer Arbeit geht es nicht nur darum, Kleidung oder Essen auszugeben. Es geht auch darum, zuzuhören, Menschen ernst zu nehmen, ihnen mit Respekt zu begegnen. Auch – oder gerade – in der Wortwahl.
Darum erinnern wir uns selbst immer wieder daran: Wörter schaffen Wirklichkeit. Und manchmal beginnt Würde damit, das richtige Wort zu wählen.