12/05/2025
Bevor wir auf die Stadtratssitzung in Merzig und die Gemeinderatssitzung in Losheim näher eingehen, wollen wir zunächst aufzeigen, welches Potential die Gemeinde Losheim verschenkt, zu Lasten der nächsten Generationen.
Hier einmal eine Rechnung, die zeigt welche Chance die Gemeinde als Infrastrukturbetreiber und Besitzer vertan hat.
Bei einem unterstellten Stundentakt (der von der PM bevorzugt wird) einer RB von Montag bis Sonntag und 17 Zugpaaren am Tag, dann mit zusätzlichem Güterverkehr von einem Güterzug je Werktag und ca. 20 Fahrtagen im Jahr des MECL bringt die Strecke Einnahmen von jährlich 1.600.000 € (Trassenentgelt + Stationsentgelt) ein. (Sonderverkehre noch nicht eingerechnet)
Bei einer Reaktivierung SPNV mit Einplanung GV ist die Strecke für 20-30 Jahre ohne große Investitionen zu betreiben.
Wenn ich auch noch Personal einstelle und mit einer Gleisbaufirma wie z.B. Monti in Neunkirchen kooperiere und jedes Jahr 1 Million € für Pflege, Wartung, Instandsetzung, Personal und Rücklagen verplane, habe ich als Gemeinde immer noch einen Überschuss von ca. 500.000 € pro Jahr.
Hier wäre Geld für Feuerwehr, Kindergärten oder andere Infrastruktur der Gemeinde vorhanden.
Wer aber kleingeistig denkt und immer nur die nächste Gemeinderatssitzung oder Kommunalwahl vor Augen hat, der kann dies nicht sehen und auch nicht begreifen.
Das Angebot für einen runden Tisch besteht immer noch.........
Eine Teilstilllegung wird schwierig bis unmöglich, besonders für den unteren Teil der Strecke in Merzig.
Der MECL kann die (ganze) Strecke pachten, muss aber bedenken, dass die Verkehrssicherungspflicht und alle Kosten zu Lasten des MECL gehen würden.
Klar kann man dann mit BNetzA und Landeseisenbahnaufscht verhandeln, sodass zu Beginn ein Inselbetrieb möglich wäre aber ein Teil der Strecke müsste saniert werden und dies wird ohne Zuschüsse schwer.
Da muss der MECL zeitnah einen Businessplan und Finanzierungsplan erstellen.
Ein reines Museum ohne Fahrbetrieb ist zwar denkbar, wäre aber ein gewaltiger touristischer Rückschritt.
Ein Fahrbetrieb auf einigen hundert Meter Strecke ist witzlos, wenn man die Strecke wirklich abbinden würde (siehe Tourismusbahn Rodachtalbahn), dann müsste ein Fahrbetrieb auf einigen Kilometern gewährleistet werden müssen und ein Umsetzen sollte auch möglich sein. (Bachem Bahnhof - Dellborner Mühle als Streckenbeispiel)
Und nun zu den Sitzungen in Merzig und Losheim.
Hier gibt es zunächst einmal große Unterschiede zwischen den Kommunen, während in Merzig die Verwaltung unter OB Hoffeld einen Antrag in die Sitzung eingebracht hatte, gab es in Losheim von Seiten der Verwaltung und des Bürgermeisters keinen Antrag, man überließ dies der SPD/GAL Fraktion.
Hatte die Verwaltung in Losheim keine Meinung, keine eigenen Fakten oder wie war das zu verstehen, denn das Ministerium für Mobilität hatte ja eigentlich auch die kommunalen Verwaltungen zu Stellungnahmen gebeten.
Während die Argumente der CDU Fraktionen in beiden Gemeinden gleich klangen, gab es in Merzig klare Stellungnahmen von SPD und Grünen für die Weiterführung der Reaktivierungsbestrebungen im SPNV, in Losheim klang dies auf den ersten Blick ähnlich aber bei genauem Hinhören merkte der aufmerksame Zuhörer, dass die positiven Argumente für die Reaktiverung SPNV eigentlich Geplänkel waren, denn auch hier kamen von SPD und GAL die Begriffe Teilstillegung und Radweg zur Erwähnung.
Wir denken, dass es in Losheim von Beginn an klar war wie die Abstimmung ausgeht, der Rest, auch mit der gekonnt für die anwesenden Gäste inszenierten geheimen Abstimmung, erschien eher als Schauspiel um das Publikum bei Laune zu halten.
Aber wer in Losheim und in Merzig neue Gewerbegebiete erschließen möchte und nur auf den LKW setzt, der denkt und lebt nicht mehr zeitgemäß.
Das neue V&B Gelände und die neuen Gewerbegebiete in Losheim und Niederlosheim werden mehr LKW Verkehr generieren aber auch zusätzlichen PKW Verkehr durch die Mitarbeiter der Betriebe.
Und der von der CDU mehrfach erwähnte und hochgelobte Elektro Bus wird zur Haupverkehrszeit im noch längeren Stau stehen.
Ja Lärmschutz ist wichtig und auch die Nebenwirkungen eines reaktivierten SPNV (Güterverkehr) müssen bedacht werden.
Leider, so enstand der Eindruck nach den Erklärungen der Gemeinden, ist das Ministerium für Umwelt (welches außerdem auch noch die Landeseisenbahnaufsicht im Saarland stellt) nicht sehr kompromissbereit gewesen was Schließungszeiten von Bahnübergängen, Lärmschutz oder auch die Taktung betrifft, auch über einen neuen Bahnübergang gab es wohl keine Übereinstimmung (zu klären wäre für uns die genaue Lage dieses BÜ).
Das Ministerium hält wohl mit aller Macht am Halbstundentakt fest ohne auf die Einwendungen der Bürger aus Brotdorf Ort, Rimlingen und Bachen Ort einzugehen, auch die Weiterführung der Busverkehre nach Wadern sind nicht endgültig geklärt.
Die Plattform Mobilität fordert daher, wenn überhaupt noch gewünscht, hier nochmal Gespräche zu führen und wir plädieren für einen Bahnstundentakt mit alternierender Fahrt der R1 durch Brotdorf, Rimlingen und Bachem und Weiterführung bis Wadern.
Dies ist ohne Probleme machbar, denn die Machbarkeitsstudie liegt auch in dieser Version bei 1,67 und ist förderfähig.
Die ganzen teilweisen aufgebauschten Probleme sind lösbar, klar aber nur wenn ein Wille besteht und ALLE das Wohl der ganzen Region im Auge haben.
Noch zum Thema Radweg, ein Radweg zwischen Losheim und Merzig auf der Trasse der Bahn kostet je nach Ausführung und Breite zwischen 4 und 6 Millonen € und die Gemeinden tragen die Verkehrssicherungsplicht.
Dazu kommen noch die Kosten für Beschilderung und Sicherungen bei Straßenquerungen (ehem. Bahnübergänge).
Und Hand auf´s Herz,
welche Eltern lassen ihre Kinder im Hersbt, Winter und Frühjahr morgens gegen 7 Uhr mit Rad von Losheim nach Merzig zum Gymnasium durch den Losheimer(Bachemer) Wald fahren und immer bedenken zuurück von Merzig nach Losheim geht es immer nur bergauf.............
Zur CDU in Merzig und Losheim, hier wird im Gegensatz zu den Parteifreunden in Großrosseln oder Überherrn eine rückwärtsgewandte Politik betrieben, von Mobilitätswende keine Spur und es ist zu erwarten, dass sich diese Haltung vor, während und nach der nächsten Landttagswahl noch verstärken wird.
Großes kann nicht aus Kleinem entstehen wenn es im Kleinen schon nicht funktioniert!