04/06/2025
# # # # Reisebericht Jana: Mein Schiff 7 Norwegens Fjordwelten - Mein Schiff 7 # # #
25.05.25 - 01.06.25
Tag 3 - Alesund, Norwegen
Als ich heute Morgen aufwachte, waren wir noch nicht in Alesund, sondern noch auf dem Meer unterwegs dorthin, auch wenn langsam immer mehr Land in Sicht war. Unsere Einfahrt durch den Fjord nach Alesund war für heute Mittag geplant, und so konnte ich entspannt ausschlafen und mich dann auf den Weg ins Theater begeben, um meinen landeskundlichen Vortrag zu unserem nächsten Hafen in Olden zu halten.
Ich hatte heute den Ausflug „Mit dem Museumsschiff zum Polarmuseum" und so ging es kurz nach dem Anlegen in Alesund von Bord für mich. Alesund ist bekannt für seine einzigartige Jugendstilarchitektur, die nach dem verheerenden Stadtbrand von 1904 im Art-Nouveau-Stil wieder aufgebaut wurde.
Leider regnete es und da der Hafen nur sehr klein ist und wenig Unterstellmöglichkeiten bietet, packte ich meinen Schirm aus und wartete gemeinsam mit den anderen Gästen auf den Start unseres Ausflugs. Das norwegische Wetter kann im Mai durchaus noch sehr wechselhaft sein – ein guter Regenschirm gehört definitiv zur Grundausstattung.
Als es dann um 14:30 Uhr losging, waren es nur ein paar hundert Meter von unserem Liegeplatz zur MS Polarstar, die ebenfalls hier im Hafen lag und schon bereit war für uns. Die MS Polarstar aus dem Jahr 1948 wurde einst zum Robbenfang und später für die Erdölindustrie genutzt und dient heute als Ausflugs- und Museumsschiff. An Bord des historischen Schiffs würden wir heute zum Ort Hareid fahren und dort das Polarmuseum besuchen.
Neben der freundlichen Crew begrüßte uns auch Bea, unser heutiger Guide, und ihre Übersetzerin Inga, die Beas englische Erklärungen für uns ins Deutsche übersetzen würde. Wir waren eine nicht allzu große Gruppe von nur 23 Personen, was für eine angenehme und intime Stimmung auf dem urigen, alten Polarschiff sorgte.
Die MS Polarstar ist wirklich etwas wie aus einem Bilderbuch. „Als wäre man in der Geschichte viele Jahrzehnte zurückgereist", sagten einige meiner mitreisenden Gäste. Während der einstündigen Überfahrt konnten wir schöne Ausblicke auf unser Schiff und die Stadt Alesund genießen, die in der Ferne immer kleiner wurden.
Es gab einen gemütlichen kleinen Raum mit Sitzmöglichkeiten, Büchern, alten Bildern sowie Tee und Kaffee. Während die einen sich bei einem Tee in der gemütlichen Stube unterhielten und die anderen draußen den Ausblick genossen, erkundeten einige von uns das Schiff, denn es gab wirklich viel zu sehen.
Man zeigte uns den alten Maschinenraum, die alten Kojen, und auch bis zum Kapitän konnten wir die Treppen emporsteigen und dort noch viel mehr über seine Arbeit und das Schiff erfahren.
Nach etwa einer Stunde Überfahrt kamen wir im kleinen Ort Hareid an und besuchten gemeinsam mit Bea und Inga das dortige Polarmuseum. Hier gab es ein riesiges, ausgestelltes Schiff, die MS Aarvak, auf dem wir uns herumbewegen konnten und auch hier die alten Schiffsräume besichtigen konnten.
Danach führte uns Bea noch ein wenig tiefer ins Museum. Hier ging es dann vor allem um die vielen Expeditionen der Norweger nach Grönland, nach Spitzbergen und bis in den Norden von Kanada. Wir lernten mehr über die verschiedenen Arten von Seerobben, ihren Nutzen für die norwegische Wirtschaft damals und die kargen Begebenheiten so hoch im Norden.
Es ging auch um die Risiken und Gefahren, die auf diesen großen Reisen immer wieder zum Problem wurden – wie riesige Eisbären, Krankheiten und Stürme, die in nur einer Nacht Hunderte von Entdeckern auslöschen konnten. Das Museum zeigte auch kritische Einblicke, zum Beispiel die intensiven Protestaktionen in den 70er Jahren, die letztlich dazu führten, dass der Seerobbenfang heute nur noch sehr selten stattfindet und Seerobbenfell schon lange keine Mäntel mehr in Skandinavien ziert.
Nach unserem lehrreichen Besuch im Museum ging es wieder an Bord der MS Polarstar und damit zurück nach Alesund. An Bord hatte die Crew für uns frische Waffeln mit Marmelade und Butter sowie frisch aufgebrühten Kaffee und Tee vorbereitet. So wurde es nicht nur ein leckerer, sondern auch sehr gemütlicher und angenehmer Ausklang unseres Ausflugs, bei dem ich mit meinen Mitreisenden noch etwas tiefer ins Gespräch kam.
Wir alle hatten sichtlich einen tollen Ausflug gehabt, als wir nach vier Stunden Ausflugszeit wieder zurück am Hafen von Alesund angekommen waren. Das Wetter war inzwischen zwar immer noch nicht besser geworden – es regnete nach wie vor und der Himmel war verhangen von grauen Wolken – aber wir hatten einen wirklich tollen Tag gehabt.
Preis-Leistung ⭐⭐⭐⭐⭐
Sehenswert ⭐⭐⭐⭐⭐
Für Kinder geeignet ⭐⭐⭐⭐⭐
Mit Handicap geeignet ⭐⭐⭐⭐⭐
Empfehlung ⭐⭐⭐⭐⭐
Danach ging es wieder an Bord und ich freute mich auf eine wärmende und wohltuende heiße Dusche und ein frühes Abendessen. Morgen sind wir in der Rosenstadt Molde, wo mich ein Ausflug zur weltberühmten Atlantikstraße erwartet. Darauf freue ich mich schon sehr!
Eure Jana
Habt ihr weitere Fragen zu meiner Reise Norwegens Fjordwelten auf der Mein Schiff 7, dann schreibt's in die Kommentare!