21/07/2021
Allen Betroffenen wünschen wir nur das beste und viel Kraft in dieser Zeit.
Anbei eine wichtige Info zur weiteren Nutzung der überschwemmten Trinkwasseranlagen.
Fluthilfe
Die Kollegen des VDI e.V. hat soeben im Rahmen der Fluthilfe und um weitere Folgeschäden zu reduzieren, die auf Grund des Hochwassers in weiten Teilen Deutschlands entstehen können, seine Richtlinie VDI 6004 Blatt 1 "Schutz der Technischen Gebäudeausrüstung - Hochwasser - Gebäude, Anlagen, Einrichtungen" bis Ende September als Hochwasserdruck kostenfrei freigegeben!
Besonders auf Gefahren für die Technische Gebäudeausrüstung wird hingewiesen. Darüber hinaus werden Maßnahmen während und im Anschluss an ein Hochwasserereignis dargestellt.
Auch der DVQST möchte die Flutopfer unterstützen und hat ein Informationsblatt erstellt. Das DVQST-Infoblatt 07/2021 ist ebenfalls als erste Selbsthilfemaßnahme gedacht, bis die Fachhandwerker zur Sanierung kommen können. Die pdf-Datei gibt es hier kostenlos zum Download und zur Verteilung:
https://www.dvqst.de/downloads
Trinkwasser-Installationen in Hochwassergebieten
Neben materiellen Schäden besteht ein erhöhtes Risiko in Bezug auf Verkeimung und Korrosion von Trinkwasserinstallationen.
Chemisch und mikrobiologisch verunreinigtes Wasser könnte über die Versorgungsleitung, Filter oder über Sicherungs- und Sicherheitsarmaturen mit der Trinkwasserinstallation in Kontakt eingedrungen sein.
Bei Hochwasser hat man es nicht mit sauberem, klarem Flusswasser zu tun sondern mit einem Wasser-Schlamm-Gemisch, das in die Gebäude flutet:
• unterschiedliche Chemikalien aus überfluteten Deponien oder Industriegebäuden
• Fäkalien und Gülle aus landwirtschaftlichen Betrieben
• Heizöle, die aus privaten Haushalten oder aus fortgeschwemmten Heizöllagerbehältern ausgelaufen sind
• Benzin und Treibstoffe aus zerstörten Fahrzeugen oder überfluteten Tankstellen
• Fäkalien aus Kanalisation oder überfluteten Kläranlagen
• Lösungsmittel aus Garagen oder Kellerräumen
• Arzneimittel aus Beständen in überfluteten Räumen
• Pflanzenschutzmittel, Bautenschutzmittel aus Baumärkten, Gärten und privaten Haushalten
und vieles mehr.
Die teilweise sehr hohe Fließgeschwindigkeit und gute Durchlüftung des Wasser-Schlamm-Gemisches sorgen für eine Durchmischung, zusätzlich fördern warme Umgebungs- sowie Wassertemperaturen ein rasches Bakterien- und Schimmelpilzwachstum.
Auch bei Anlagen aus C-Stahl (z.B. Heizung) besteht aufgrund der Nässeeinwirkung ein hohes Risiko bezüglich Außenkorrosion.
Durchnässte Dämmungen müssen entfernt und die Leitungsanlage getrocknet und gereinigt werden.